Cradle to Cradle - kurz erklärt

(27.10.2014)  Nach dem Beitrag zum Cradle to Cradle Kongress gab es heute diverse Nachfragen zum Thema.
Dazu ganz kurz ein paar Zeilen. - Wer mehr wissen will findet unten die Literaturangaben oder wird einfach Mitglied bei Cradle to Cradle e.V.


Die vorherrschende Wirtschafts- und Lebensweise führt einerseits zu einer scheinbaren Erhöhung von Lebensqualität, andererseits ist sie so grundlegend auf Verzehr und Extension [sowohl Rohstoffe als auch Senken] ausgerichtet, dass ihr Scheitern sich bereits heute manifestiert [Ressourcenverknappung, Umweltveränderung, Klimawandel].
Michael Braungart und William McDonough entwickelten vor diesem Hintergrund das Konzept Cradle to Cradle: Rohmaterial (cradle) soll nach diesem Prinzip so genutzt werden, dass es in einem ständigen [möglichst geschlossenen] Stoffkreislauf immer wieder neu genutzt wird: Es sollen der „übliche“ verschleißende Weg vom Rohmaterial (cradle) zur Deponie (grave) durchbrochen und Nachnutzungsmöglichkeiten für Stoffe sowie Ab- und Nebenprodukte umgesetzt werden, wie sie in der Natur [evolutionär bestätigt] vorherrschen: Natur kennt de facto keine Abfälle sondern nur solche Abprodukte, die recycelt und für weitere Prozesse genutzt werden, ohne dass daraus für die Umwelt negative Auswirkungen resultieren würden.

Cradle to Cradle anstelle Cradle to Grave bei einer vollständigen Verwertung der Rohstoffe, Wasser und Energie kann durch die Nutzung der „7 R“ ermöglicht werden:

  1. reduction (Reduzierung),
  2. reusing (Wiederverwendung),
  3. recycling (Wiederverwertung),
  4. recovering (Wiederherstellung),
  5. rethinking (Umdenken),
  6. renovation (Erneuerung) und
  7. regulation (Regulierung).

 

Literatur: Braungart, M.; McDonough, W.: Cradle to Cradle. Remaking the Way We Make Things. North Point Press, New York, 2002, ISBN 978-0865475878

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PS: Ich hoffe, dass es den Nachfragern vorerst reicht!