Rezension zu ISBN 978-3-941087-23-1

Alexandra Hamann, Claudia Zea-Schmidt, Reinhold Leinfelder:

Die große Transformation. Klima – Kriegen wir die Kurve?

Mit Illustrationen von Jörg Hartmann, Jörg Hülsmann, Iris Ugurel, Robert Nippoldt, Christine Goppel, Astrid Nippoldt. Jacoby & Stuart (2013). 144 Seiten

ISBN 978-3-941087-23-1

Summary: Das Buch leistet einen wesentlichen Beitrag zur Verstetigung des Konzepts der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) kurz vor dem Auslaufen der gleichnamigen UN-Dekade 2014.

Das Buch setzt Zeichen für mögliche weitere ähnlich gelagerte Publikationen, die komplexe Sachverhalte populär darzustellen versuchen.

Die Frage, ob es sich fortgesetzt um in Versalien gesetzten Text zum Bild handeln muss, kann die sicherlich vorwiegend jugendliche Zielgruppe bestimmt selbst beantworten – für den Lesefluss erscheint es nicht unbedingt empfehlenswert.

Dennoch: Das Buch legt für die Zukunft und für andere Publikationen die Messlatte sehr hoch; Nacheiferer sollten sich angeregt fühlen, müssen sich jedoch die Frage stellen: Kriegen wir (mindestens genau so gut) die Kurve?



(12.03.2013)  Hochkarätige Wissenschaft, allgemeinverständlich aufbereitet. In neun Episoden thematisieren Mitglieder des WBGU die „Große Transformation“ als einzig möglichen Weg zur klimaverträglichen, nachhaltigen Gesellschaft. – Das Buch verkörpert in diesem Kontext das, was Bildungsakteure im deutschen Bildungssystem nicht erwartet hätten: Ein von üblichem Bildungsmanierismus befreites Lernmittel, das seine Berechtigung für den Einsatz in diversen Schulformen und Bildungsgängen sowie im Bereich des informellen Lernens nicht erst suchen muss. Das Buch stellt eine Zäsur für den Bildungssektor dar und versteht sich als Ausdruck zunehmender Verstetigung des Konzepts der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.

Wie sperrig klingt „WBGU-Gutachten Welt im Wandel – Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation“? Ganz anders als es der Titel dieses Gutachtens vermuten lässt, kommt seine populäre Umsetzung mit diesem Buch daher: Als „Graphic Novell“. Es ist kein Comic!

Das Buch stellt einen Handlungskatalog für amüsierbereite Zeitgenossen dar, die sich auf den Weg in eine nachhaltig orientierte Zukunft aufmachen wollen.

Und: Das Buch ist dabei unterrichtstauglich aufbereitet. In einer Form, die in Zukunft Bildung attraktiver, wirksamer und im weitesten Sinne „nachhaltiger“ möglich machen wird. – Es stimmen Inhalt und Form: Beide korrelieren aufs Trefflichste und haben das Zeug, das Buch zu einem Klassiker werden zu lassen. Ohne zu moralisieren werden dem Leser erforderliche Zusammenhänge als Optionen zur möglichen Zukunftsgestaltung offeriert.

Einzig ein Hinweis an Leser und Lehrer zur möglichen Nutzung des Glossars (S. 128ff.) fehlt in der ersten Auflage.

Dass Klimawandel sich nicht mehr leugnen lässt wird ebenso deutlich wie die Notwendigkeit, nachhaltiges Leben und Wirtschaften lernen zu müssen. Neun Wissenschaftler kämpfen als Graphic-Novell-Helden gegen den Klimawandel. Aber sie kämpfen über dieses Buch vor allem für erweitertes Zusammenhangsdenken und neue Wertverständnisse der Leser. Das Zusammen-Denken verschiedener Wissenschaftsdisziplinen wird als Notwendigkeit verständlich gemacht, um die unumgängliche große Transformation in der globalen Gemeinschaft erreichen zu können.

Schlagworte:

 

Bildung für nachhaltige Entwicklung, Graphic Novell, Comic, Fortschritt, Große Transformation, nachhaltige Entwicklung, Klima, Klimawandel, Schule, WBGU