Um die Herausforderungen unserer Zeit bewältigen zu können, brauchen wir innovative Konzepte für ein neues, nachhaltiges Wachstum. Das betonte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel in Berlin bei
der Eröffnung der Konferenz "Green Recovery - Eine neue Politik für Wachstum, Beschäftigung und Nachhaltigkeit" vor rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. In einem Strategiepapier zur
wirtschaftlichen Modernisierung Deutschlands [Steinmeier, Frank-Walter; Gabriel, Sigmar: Eine Wachstumsstrategie für Deutschland. Neue Arbeit durch Investitionen in Energie und Umwelt]
analysieren Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und Bundesumweltminister Sigmar Gabriel die ökonomisch-ökologischen Herausforderungen und entwerfen eine Strategie für neues, nachhaltiges
Wachstum. Für eine derartige "green recovery" bedürfe es nicht nur den Stimulus der Konjunkturpakete, sondern einer Strategie für langfristiges kohlenstoffarmes, ressourceneffizientes und faires
Wirtschaftswachstum. "Eine wirtschaftliche Umbruchsituation eröffnet die Chance für eine nachhaltige Neuordnung. Durch zukunftsorientierte Investitionen entsteht die Chance, Innovation gezielt
voranzutreiben und die Prozesse und Produkte der Zukunft zu entwickeln", heißt es in dem Papier.
Um den Wandel zu gestalten und den Weg zu ressourceneffizientem, kohlenstoffarmem Wachstum zu beschreiten, plädieren Steinmeier und Gabriel für eine neue Fortschrittsidee. Denn das Wirtschafts-
und Entwicklungsmodell der traditionellen Industriegesellschaften sei kein Vorbild für das 21. Jahrhundert. Die Antwort auf die aktuellen Herausforderungen könne aber auch nicht in einem Verzicht
auf globale Entwicklung und Wirtschaftswachstum bestehen. "Wir müssen unser Wirtschaftsmodell neu justieren und Innovationen ins Zentrum unseres Wirtschaftens stellen", so die Autoren.
Eine klare Darstellung dessen, was in diesem Kontext als "green" bezeichnet wird, fehlt diesem Papier jedoch gänzlich - für den bevorstehenden Wahlkampf wären jedoch genau an diesem Punkt klare Konturen notwendig gewesen - es bleibt abzuwarten, wie sich die Autoren angesichts der bevorstehenden Bundestatgswahl noch konkretisierend äußern werden.
Hintergrundinformationen, das Strategiepapier sowie die Beiträge zur Konferenz unter: http://www.bmu.de/pressemitteilungen/aktuelle_pressemitteilungen/pm/44402.php