Sächsischer Koalitionsvertrag: Pro Arbeitstag eine Aufgabe lösen...

Eine wesentliche Herausforderung für die Gestaltung der weiteren Geschicke des Freistaates Sachsen liegt in der Umsetzung des Koalitionsvertrages zwischen der sächsischen CDU und ihrem (bislang noch nicht durch Mitgliederentscheid bestätigten) Partner, der sächsischen SPD. Der Entwurf liegt seit kurzem vor und lässt angesichts einer allerorten geäußerten Zustimmung doch neugierig werden...

Es scheint mit einem kritischen Blick aus Richtung nachhaltiger Entwicklung eine Sichtung dieser mehr als 110 Seiten angezeigt. Dies umso mehr, als Sachsen es in den vergangenen Jahren Regierungszeit selten oder nie vermocht hat im Bereich von „Nachhaltigkeit“ wirklich Bahnbrechendes auf die Schiene zu bringen:  Eine wenig hilfreiche sächsische Nachhaltigkeitsstrategie, wenig Originelles anlässlich der 300. Wiederkehr des Erscheinens von Carlowitz` „sylvicultura oeconomica“ in Leipzig sowie eine stiefmütterliche Behandlung von „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) in den Jahren der UN-Dekade (2005-2014) lassen den Wunsch nach mehr Inhalt nicht nur in diesen Bereichen aufkeimen. Sachsen als „billiges“ Fachkräfteland in der Außenkommunikation zu positionieren, zählte auch nicht zu Ruhmestaten im Kontext nachhaltiger Entwicklung.

Auffallend beim ersten Lesen des Koalitionsvertrages ist die Fülle der beabsichtigten Handlungen: Abstimmen, auflegen, ausbauen, beteiligen, digitalisieren, entfalten - es lässt sich bis hin zum Prüfen, Stärken, Verzahnen, Verzichten und „Wollen“ eine angestrebte Handlungs- und damit vielleicht auch Wandlungsdynamik für und in „Unserem Sachsen für Morgen“ erahnen, die aufhorchen lässt. 

Eine erste Hochrechnung aller angestrebten Tätigkeiten im Koa-Vertrag führt folgelogisch zu mehr als 1.000 anstehenden Aufgaben/Projekten in den nächsten vier Jahren, wenn man die Zeilen des Koalitionsvertrages sich 1:1 umgesetzt vorzustellen vermag. 

Nun sollte dieser Koalitionsvertrag noch operationalisiert, also in Schritte und Schrittfolgen übersetzt werden, die den Wählern wie auch den verantwortlichen Akteuren aller mitregierenden Parteien klare Sicht voraus ermöglichen. - Platz für wirklich "nachhaltige Entwicklung" scheint reichlich vorhanden...

Spannend, sich zu den 1.000 Aufgaben auch deren Vorbereitung, die Antrags- und Beschlussfassung sowie ihre Umsetzung und Evaluation vorstellen zu wollen... - Ergibt im Schnitt für die nächste Legislaturperiode: Pro Arbeitstag etwa eine Aufgabe lösen...

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Kommentare: 1
  • #1

    Gerard Autry (Donnerstag, 02 Februar 2017 10:16)


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